2006-04-10

Die Kabelindustrie wartet auf Versorgungskrise

Ganz interessant, wie Günther Brauner, Leiter des Instituts für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der TU Wien die Sache sieht :

"Das eigentliche Problem (Anm. : bei Erdkabeln) ist die Wärmeabfuhr", so Brauner. "Da es sich beim 380-kV-Ring um eine Transitstrecke und nicht Verbraucherzuführung handle, könne bei Überlastung nicht einfach abgedreht werden."

Was die Verbund AG immer standhaft leugnet, wird hier einmal mehr von offizieller Seite bestätigt : Es handelt sich um eine Transitleitung, die nötig ist, weil die italienischen (Atom-)Kraftwerke dummerweise in Tschechien oder der Slowakei stehen.

Und dafür sollen Oststeirer vor Gericht gezwungen werden, ihre Grundstücke zur Verfügung zu stellen, die seit Generationen in Familienbesitz sind und vielfach eine wertvolle Kulturlandschaft darstellen ? Sicher nicht.

Im Übrigen ist bei Enteignungsverfahren - konkret die sog. Einräumung der Zwangsdienstbarkeit - ein öffentliches Interesse nachzuweisen. Man darf gespannt sein, wie hierbei ein öffentliches Interesse der Italiener zu bewerten ist, die anstelle im eigenen Land Kraftwerke zu bauen, lieber den Strom über die Köpfe der Oststeirer hinweg beziehen wollen.

Öffentliches Interesse heisst nicht Profitinteresse der APG ! Unter "öffentliches Interesse" könnte man eventuell eine (leicht zu verkabelnde) 110 kV - Anbindung der Oststeiermark gelten lassen, aber sicher nicht eine Leitung, die zu 90 % dem Stromtransit dient.

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